Die Gasumlage ist offiziell. Gaskunden müssen jetzt mit einer satten Steigerung ihrer Energiekosten rechnen.
Die Bundesregierung hat beschlossen, eine befristete Gasumlage einzuführen. Um Energieunternehmen zu entlasten und diese vor Pleiten zu schützen, sollen Verbraucher ab dem 1. Oktober 2022 mehr für ihr Gas bezahlen. Zu den ohnehin schon gestiegenen Preisen kommen für Gaskunden dann 2,4 Cent pro Kilowattstunde (kWh) obendrauf.
Auch interessant: Sparen und Investieren: Was die Zinserhöhung für dich bedeutet
So teuer wird die Gasumlage
Wie teuer dich die neue Regelung zu stehen kommt, hängt von deinem Gasverbrauch ab. Laut dem Vergleichsportal Check24 zahlt ein Musterhaushalt bei einem Gasverbrauch von 20.000 kWh derzeit 3.717 Euro im Jahr. Greift die Umlage erhöhen sich die Kosten um 576 Euro, was sich auf 4.293 Euro im Jahr summiert.
Damit Verbraucher nicht allzu stark unter den gestiegenen Kosten leiden, beschloss Bundeskanzler Olaf Scholz die Mehrwertsteuer für Gas und Gasumlage zu senken. Statt 19 Prozent sollen fortan 7 Prozent Mehrwertsteuer fällig werden. Bezieht man diese Entlastung in die Rechnung mit ein, muss unser Musterhaushalt nur noch 3.860 Euro im Jahr bezahlen.
Die Steuererleichterung soll bis Ende März 2024 gelten, solange wie auch die Gasumlage bestehen wird. Ursprünglich plante die Bundesregierung, die Gasumlage komplett von der Mehrwertsteuer zu befreien. Diesen Vorschlag lehnte die EU-Kommission jedoch ab. “Es gibt grundsätzlich keine Möglichkeit einer Befreiung von dieser Steuer”, erklärte Kommissionssprecher Danny Ferry am Dienstag. An einer Entlastung der Verbraucher sei man dennoch interessiert.
Wer die Gasumlage bezahlen muss
In Deutschland heizt derzeit die Hälfte aller Haushalte mit Gas. Die neue Umlage muss von allen Privatkunden und Unternehmen gezahlt werden, die Gas verbrauchen. Mieter ohne eigene Gasverträge sollten sich auf erhöhte Nebenkostenabrechnungen gefasst machen.
Bemerkbar werden die Kosten der Umlage ab November oder Dezember. Dann nämlich fügen die Energieunternehmen die zusätzlichen 2,4 Cent pro Kilowattstunde deiner monatlichen Gasrechnung hinzu. Neben der Gasumlage müssen Verbraucher noch für zwei weitere Umlagen aufkommen: Die Regelenergieumlage (0,57 Cent je kWh) und die Gasspeicherumlage (0,059 je kWh). Beide Umlagen zusammen kosten den oben genannten Musterhaushalt noch einmal 135 Euro mehr im Jahr.